Dienstag, 1. September 2015

Das autonome Fahrzeug und Kastrationsängste der Regelverweigerer

Jessas, was sie sich alle einen abarbeiten an "autonomen" Fahrzeugen. Bis hin zum Erfinden angeblicher Vorteile von Übertretungen. Neulich las ich einen Artikel, in der philosophische Lösungsprobleme herangezogen und die Erschaffung einer Roboter-Ethik gefordert wurden, um sicherzustellen, dass das autonome Fahrzeug den dicken Mann überfährt, wenn es dafür 4 Kinder retten kann.

Aktuell finden bei uns in .de etwa alle 3 Sekunden Unfälle statt, eine Folge dieser Übertretungsvorteile. Hoffnungslos überforderte [1], bewusstlose Fahrende knallen ineinander oder gegen Bäume, stets im Glauben, alles im Griff zu haben und gerade jetzt im Moment mal auf Regelsicherheit pfeifen zu können.

Und diese Überforderten jammern jetzt schon, weil am Horizont eine Ahnung von Unterordnung unter ein System zu erahnen ist. Sind das Arten von Kastrationsängsten? Oder herrscht immernoch Sommerloch?

Mal schnell, ganz ohne Hegel, geht es hier am Ende doch nur darum, wer verklagt werden könnte wenn ein Schaden entsteht. Wir haben es fest verinnerlicht, wenn ein Unfall passiert ist irgendwer schuld und muss bezahlen. Da ein Mensch per se nur eingeschränkt taugt, ein Fahrzeug zu führen, ist abzusehen, dass er fehlerhaft entscheidet und darum eine gute Haftpflichtversicherung braucht.

Ein Fahrzeug, mit seiner schnellen Regelelektronik, seinen deutlich kompetenteren Sensoren, seiner nie ermüdenten Wachsamkeit, seinem Fokus auf das Wesentliche, ist weitaus weniger fehleranfällig, darum muss etwas konstruiert werden,das aus, beim Menschen unter "höherer Gewalt" firmierenden, Situationen einen Fehler, wenigstens in der ethischen Programmierung, ablesen kann. Wenn beim Menschen ein Richter abwinken würde und sagte, es sei unvermeidbar gewesen, da muss sich doch beim Automaten noch etwas rauskitzeln lassen.

Lieber lassen wir hier in Deutschland die Chance auf sinkende Verletztenzahlen sausen, als dass wir uns die Kontrolle über die Rasenbetretung aus der Hand nehmen ließen.

Und daher kommt es dann zu solchen Statements, wie im Handelsblatt niedergeschrieben

In solchen Fällen müsse der Mensch eingreifen, auch wenn das im Einzelfall in einer Katastrophe ende.

Ja, wenn es um Katastrophen geht, müssen schon wir Menschen ran. 


[1] Überfordert mit der Bedienung des Fahrzeugs, der Kompexität der Verkehrslage, der Einschätzung eigener Fähigkeiten, der Beobachtung des Verkehrsraums, der Fokusierung auf Wesentliches, dem Einfügen in eine soziale Gemeinschaft, dem Verzicht auf die Wahrnehmung eines persönlichen Vorteils zugunsten dieser Gemeinschaft. u.v.m.

http://www.heise.de/tp/artikel/45/45866/1.html

http://www.zeit.de/digital/internet/2014-05/unfall-fahrerlose-autos-ethik

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